In unseren LinkedIn Feeds spült es uns ja mitunter seltsame Sachen ‚rein. Interessantes, Lustiges, Dummes und eben auch Ärgerliches. Besonders genervt hat mich der Post einer sogenannten „Influencerin“ (Voice of Bla-bla-bla irgendwas). Darin wird ein Jugendlicher erwähnt, der seine Ausbildung „geschmissen“ hat. Sie findet das voll OK, weil er ja jetzt bei ihnen in der Firma (OMG) als „Content Creator“ arbeitet – toll!

Was für ein unendlicher Schwachsinn! Der Gesellschaft mangelt es bekanntlich an Fachkräften. Definition laut Wikipedia:

„Eine Fachkraft im engeren Sinne ist eine Arbeitskraft, die eine gewerbliche, pflegerische, kaufmännische oder technische Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat. Im weiteren Sinne zählen auch Personen mit abgeschlossenem Fachhochschul- oder Hochschulstudium dazu.“

Wir sollten also ganz sicher nicht „Schulabbrechern“ für ihren „mutigen“ Schritt auch noch gratulieren. Klar, es kann in Einzelfällen durchaus sinnvoll sein, eine Ausbildung abzubrechen, aber ganz sicher nicht, um sich stattdessen der völlig sinnentleerten Tätigkeit eines „Content Creators“ hinzugeben, zumal man in diesem Alter ohne Ausbildung und Fachkenntnisse den Menschen was genau mitteilen könnte?

Die Leere, die man hin und wieder zum Nachdenken nutzen sollte, muss nicht mit irgendwelchem „Content“ gefüllt werden, nur damit sie gefüllt wurde.

Viele junge Menschen sind sehr motiviert und entwickeln einen gesunden Ehrgeiz – gut so! Eine abgeschlossene Ausbildung bildet das Fundament, auf dem später aufgebaut werden kann. Das lebenslage Lernen ist längst eine Tatsache geworden.

Die, die es nicht sind, sind vermutlich in einer Welt ohne Mangel aufgewachsen. Es hat immer von allem viel zu viel. Was aber, wenn auf einmal eine Krise herrscht? Die Arbeitslosenzahl steigt? Das kann sehr schnell gehen. Was meinen sie, wer wird in solchen Fällen mehr gebraucht – eine Fachkraft oder ein 18-jähriger „Content Creator“?

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