Anlässlich meines Praktikums auf dem Bau – ich war damals noch Architekturstudent – hatte ich die Aufgabe gefasst, Dämmplatten auf die innere Schale eines 2-Schalen-Mauerwerkes zu kleben.

So bekam ich eine ganze Palette Dämmplatten, einen grossen Kübel mit Leim und einen vom Lieferanten beigelegten, grossen Pinsel. Kaum begann ich die erste Platte mit Leim einzustreichen, kam ein Bauarbeiter auf mich zu und gab mir zu verstehen, dass ich noch kurz zuwarten und ihm folgen solle. Er nahm ein Stück Holz und bearbeitete es wenige Minuten an der Kreissäge.

Das daraus entstandene Werkzeug sollte sich als wesentlich geeigneter für die mir aufgetragene Aufgabe herausstellen als der Original-Pinsel. Der Pinsel verklebt nach kurzer Zeit und wird dadurch unbrauchbar. Die neu erstellte Holzkelle hingegen liess sich jederzeit mit einem Messer ganz einfach von Leimresten befreien.

Ich war beeindruckt! So also entstehen Werkzeuge – aus einem ganz konkreten Bedürfnis heraus, eine Aufgabe besser bzw. optimal erledigen zu können.

Auf die genau gleiche Weise sollten auch digitale Werkzeuge entstehen.

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