(Was hab‘ ich bloss getan?)

Kein Witz, hab‘ ich wirklich getan. Es wäre ziemlich lukrativ gewesen für mich. Ein ziemlich grosses Projekt in einem unseren Nachbarländer. Nach einigen Video-Calls mit den involvierten Parteien habe ich abgesagt.

Warum?

Ich hatte ein ungutes Gefühl. Es war ein Klassiker: Bauherrschaft möchte „BIM machen“. Keine klaren Ziele vorhanden. Also wurden BIM-Berater beauftragt. Diese taten was? Wie so oft wurden im Vorfeld unmengen von Dokumenten verteilt. Schlimme BIM-Projektabwicklungspläne, Elementpläne, Modellprüfungsdiagramme etc.
Nachdem ich den ganzen Krempel durchgeackert hatte, stellte ich einige sehr konkrete Fragen, nur schon zum Thema 4D- und 5D-BIM.

Ach du meine Güte!

Niemand, aber wirklich gar niemand hatte daran gedacht, dass solche Forderungen bis hin zu den „BIM-Miners“ (so nenne ich die Zeichner bzw. Modellbauer) grosse Auswirkungen haben würden.

Das Gebäude sollte im Anschluss auch bewirtschaftet werden mit Informationen aus dem Planungs- und Bauprozess (was ja an sich möglich ist). Es war noch nicht einmal klar, in welcher Software dies geschehen sollte. Thema Datenbank? Hallo? Es lief mir kalt den Rücken ‚runter.

Bauteilinformationen? „Gewicht“ war da zu lesen (ja, ich traute meine Augen kaum) und „graue Energie“… Ich wollte dann noch wissen, weshalb man so etwas in die Modelle hineinschreiben sollte bzw. wer am Ende mit solchen Informationen etwas anfangen würde. Stille.

Jetzt bleibe ich zwar arm, bin mir jedoch treu geblieben. Manchmal besteht eine Beratung auch darin, etwas nicht zu tun oder dann nicht auf diese Weise.

Schade, hören die Leute so selten zu.

(Bild von redgreystock auf Freepik, www.freepik.com)

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